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Elektrische Universum
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etzte Änderung: 11.12.2021
3. Fortsetzung
3.4 PLASMAFORSCHUNG
3. Das
Plasma
4. Der Elektromagnetismus
Der norwegische Wissenschaftler Kristian Birkeland (1867-1917) mit seinem im Vakuum
arbeitenden elektromagnetischen Plasmasimulator Terella (“Kleine Erde”), etwa 1904
Obwohl
Plasma
in
der
Biosphäre
der
Erde
nicht
häufig
vorkommt,
kann
es
in
Blitzen
in
seinen
vielen
Formen
gesehen
werden,
in
Polarlichtern,
Funken
statischer
Elektrizität,
batterieloser
Funktechnik,
Flammen
aller
Art
(siehe
Kapitel
2,
2.6),
in
Vakuumröhren
(Elektronenröhren),
beim
elektrischen
Lichtbogenschweißen,
in
Elektrolichtbogenöfen,
bei
Funkenerosion,
bei
Plasmabrennern
der
Giftmüllentsorgung
und
Neon-
und
anderen
fluoreszierenden Lichtröhren und Glühlampen.
Das
Plasmaverhalten
wird
in
Laborexperimenten
seit
über
100
Jahren
umfassend
studiert.
Es
gibt
eine
große
Menge
an
Veröffentlichungen
über
Plasmaverhalten
durch
verschiedene
Labors
und
professionelle
Organisationen,
einschließlich
des
Institute
of
Electrical
and
Electronics
Engineers
(IEEE),
welches
heute
die
größte
technische
Berufsorganisation in der Welt ist. Die IEEE publiziert ein Journal,
Transactions on Plasma Science.
Wir
bauen
auf
viele
dieser
Untersuchungen
auf,
wenn
wir
das
Verhalten
des
Plasmas
im
Rest
dieses
Leitfadens
erklären.
Einen
Punkt,
den
man
im
Gedächtnis
behalten
sollte,
ist
der,
dass
das
Verhalten
von
Plasma
sich
als
über
viele
Größenordnungen
als
skalierbar
erwiesen
hat.
Das
bedeutet,
dass
wir
Plasma
in
Kleinexperimenten
im
Laboratorium
testen
können
und
wissen,
dass
die
beobachteten
Ergebnisse
skaliert
werden
können auf die Größenordnungen, die notwendig sind, um das Verhalten des Plasmas im Weltraum zu erklären.
Aufgrund
der
Anwesenheit
seiner
geladenen
Teilchen
–
das
sind
Ionen,
Elektronen
und
geladene
Staubteilchen
–
zeigt
kosmisches
Plasma
in
der
Gegenwart
elektromagnetischer
Felder
ein
zu
neutralem
Gas
fundamental verschiedenes Verhalten.
Elektromagnetische
Kräfte
veranlassen
geladene
Teilchen
dazu,
sich
anders
als
neutrale
Atome
zu
verhalten.
Das komplexe Verhalten von Plasma kann sich aus gemeinsamen Bewegungen dieser Art ergeben.
Eine
bedeutsame
Verhaltenseigenschaft
von
Plasma
ist
die
Fähigkeit
von
Plasma
Zellen
und
Filamente
gewaltiger
Größenordnungen
zu
formen.
Das
ist
der
Grund,
warum
Plasma
so
genannt
wird,
wegen
seines
fast
lebensähnlichen Verhaltens und seiner Ähnlichkeiten zum in Zellen enthaltenen Blutplasma.
Die
Zellenbildung
von
Plasma
erschwert
dessen
akkurate
Modellierung.
Die
Nutzung
des
Begriffes
“ionisiertes
Gas”
ist
irreführend,
weil
er
suggeriert,
dass
das
Verhalten
von
Plasma
mit
Begriffen
des
Verhaltens
von
Gas
oder
Fluiddynamik
modelliert
werden
könne.
Das
geht
im
Allgemeinen
nicht,
bestimmte
einfache
Bedingungen
ausgenommen.
Alfén und Arrhenius schrieben 1973 in
Evolution of the Solar System
:
“Der
grundlegende
Unterschied
[bei
der
Annäherung
an
die
Modellierung]
wird
bis
zu
einem
gewissen
Grad
durch
die
Begriffe
ionisiertes
Gas
und
Plasma
verdeutlicht,
obwohl
in
der
Realität
synonym,
vermitteln
sie
doch
zwei
verschiedene
Auffassungen.
Der
erste
Begriff
gibt
den
Eindruck
eines
Mediums,
welches
grundlegend
Gas
ähnelt,
insbesondere
dem
atmosphärischen
Gas,
mit
dem
wir
vertraut
sind.
Im
Gegensatz
dazu
ist
ein
Plasma,
besonders
ein voll ionisiertes magnetisiertes Plasma, ein Medium mit davon grundlegend verschiedenen Merkmalen.”
3.6 LEITFÄHIGKEIT UND ELEKTRIZITÄT
Im
Gravitationsmodell
wird
der
Einfachheit
halber
Plasma
oft
als
ein
perfekter
Leiter
mit
keinerlei
Widerstand
angenommen.
Aber
alle
Plasmen
haben
einen
kleinen,
nicht
Null
betragenden
Widerstand.
Das
ist
von
grundlegender
Bedeutung
für
das
volle
Verständnis
der
Elektrizität
im
Weltraum.
Weil
Plasma
einen
kleinen,
nicht
Null
betragenden
Widerstand
hat,
ist
es
in
der
Lage
schwache
elektrische
Felder
ohne
Kurzschluss
aufrecht
zu
erhalten.
Die
elektrische
Leitfähigkeit
eines
Materials
wird
von
zwei
Faktoren
bestimmt:
der
Dichte
der
Menge
der
anwesenden
Ladungsträger
(den
Ionen
und
Elektronen)
im
Material
und
der
Beweglichkeit
(Bewegungsfreiheit)
dieser Ladungsträger.
3.7 ELEKTRISCHER WIDERSTAND VON PLASMA
Im
Weltraumplasma
ist
die
Beweglichkeit
der
Ladungsträger
extrem
hoch,
weil
sie
wenige
Zusammenstöße
mit
anderen
Teilchen
erfahren,
wegen
der
insgesamt
sehr
niedrigen
Teilchendichte
und
allgemein
niedriger
Ionentemperaturen.
Andererseits
ist
die
Dichte
der
vorhandenen
Ladungsträger
auch
so
niedrig,
dass
die
Fähigkeit
des Plasmas Strom zu leiten begrenzt ist.
Der
elektrische
Widerstand
im
Plasma,
welcher
sich
umgekehrt
proportional
zum
Produkt
aus
Ladungsmobilität und Ladungsdichte verhält, hat deshalb einen kleinen, jedoch nicht Null betragenden Wert.
Weil
ein
Magnetfeld
die
es
quer
passierenden
geladene
Teilchen
zwingt,
die
Richtung
zu
ändern,
ist
der
Widerstand
quer
zu
einem
Magnetfeld
faktisch
viel
größer
als
der
Widerstand
in
der
Richtung
des
magnetischen
Feldes. Das wird sehr bedeutsam wenn man das Verhalten elektrischer Ströme in Plasma betrachtet.
Obwohl Plasma ein sehr guter Leiter ist, ist es kein perfekter Leiter oder Supraleiter.
3.8 ENTSTEHUNG VON LADUNGSUNTERSCHIEDEN
Bei
einem
ausreichend
großen
Volumen
tendiert
Plasma
dazu,
dieselbe
Anzahl
von
positiven
und
negativen
Ladungen
zu
haben,
weil
jedes
Ladungsungleichgewicht
durch
die
Bewegung
hochenergetischer
Elektronen
schnell
neutralisiert
wird.
Daher
stellt
sich
die
Frage,
wie
Regionen
unterschiedlicher
Ladung
existieren
können,
wenn
Plasma solch ein guter Leiter ist und dazu tendiert, sich selber zu neutralisieren.
In
einem
kleinen
Maßstab,
in
einem
Weltraumplasma
in
der
Größenordnung
von
einigen
zehn
Metern,
kommen
natürliche
Schwankungen
als
Ergebnis
der
zufälligen
Variationen
der
Elektronenbewegungen
vor
und
diese
erzeugen kleine benachbarte Regionen, wo die Neutralität zeitweise verletzt wird.
In
einem
größeren
Maßstab
werden
positive
und
negative
Ladungen,
die
sich
in
einem
Magnetfeld
bewegen,
automatisch
in
einem
bestimmten
Grad
getrennt,
weil
das
Feld
positive
und
negative
Ladungen
in
entgegengesetzte
Richtungen
zwingt.
Das
verursacht
die
Entstehung
und
Erhaltung
unterschiedlich
geladene
Regionen
so
lange
die
Teilchen sich in dem Magnetfeld weiter bewegen.
Getrennte
Ladungen
ergeben
ein
elektrisches
Feld
und
dieses
verursacht
die
Beschleunigung
von
Ionen
und
Elektronen,
wiederum
in
entgegengesetzte
Richtungen.
Mit
anderen
Worten,
sobald
einige
kleine
Inhomogenitäten
geschaffen sind, führt dies schnell zum Beginn eines komplexeren Plasmaverhaltens.
Bei der Bewegung durch Jupiters intensives Magnetfeld erfolgen starke Ladungs-trennungen
(Spannungsunterschiede) und der resultierende elektrische Strom fließt in einem Kreislauf mit einer
Spannung von etwa 2 Billionen Watt zwischen den Polar-gebieten von Io und Jupiter.
Über
alle
Größenordnungen
erzeugt
das
die
typischen
Filamente
und
das
Zellen
bildende
Verhalten
von
Plasma
dünne
Schichten,
wo
die
Ladungen
getrennt
sind.
Obwohl
diese
Schichten
selber
dünn
sind,
tendieren
sie
dazu, sich über riesige Gebiete im Weltraum auszudehnen.
3.9 WICHTIGE FAKTEN ZUM VERHALTEN VON PLASMA ZUR ERINNERUNG
Ein
grundlegender
Punkt,
an
den
man
sich
erinnern
sollte,
wenn
es
um
Weltraumplasmen
geht,
ist
der,
dass
es
sich
oft
einem
Gas
völlig
unähnlich
verhält.
Die
geladenen
Teilchen,
welche
das
definierende
Merkmal
eines
Plasmas
sind,
werden
durch
elektromagnetische
Felder
beeinflusst,
welche
die
Teilchen
selber
schaffen
und
verändern.
Insbesondere
formt
Plasma
Zellen
und
Filamente
in
sich
selbst,
weshalb
es
Plasma
genannt
wurde
und
diese
verändern das Verhalten von Plasma wie eine Rückkopplungsschleife.
Das
Verhalten
von
Plasma
ist
etwas
wie
fraktales
Verhalten.
Beides
sind
komplexe
Systeme,
die
sich
aufgrund
relativ
einfacher
Verhaltensregeln
entfalten.
Jedoch
im
Unterschied
zu
Fraktalen
wird
Plasma
auch
durch
Instabilitäten beeinflusst, welche weitere Schichten von Komplexität hinzufügen.
Jedes
theoretische
oder
mathematische
Modell
des
Universums,
welches
diese
Komplexität
nicht
berücksichtigt, wird wichtige Aspekte des Systemverhaltens übersehen und es daher nicht akkurat modellieren.
3. Das Plasma
4. Der Elektromagnetismus
Experimentelle Plasma-Vakuumkammer im Dr. Paul Bellan´s Plasma Physics Group lab an der California
Institute of Technology, USA, ca. 2008.
Bildquelle: Cal Tech
3.5 PLASMA UND GASE
Die Wirksamkeit der Plasma-Leitung in kompakten fluoreszierenden Lampen hat die Lichtquellen mit meist metallischen
Lichtfäden (Widerstandsheizung) rasch ersetzt
Galaxie M87 im Jungfrauen-Sternhaufen mit ihren 5000 Lichtjahren langen elektrischen
Strömen entlang eines Plasma-Filaments (seinem „Jet“), welches gelegentliche Knoten-
Instabilitäten als helle Knoten zeigt.
Bildquelle. Space Telecope Institute, Hubble/NASA
Übersetzung H. Täger