Die Quantenmechanik und die Relativitätstheorie sind die beiden physikalischen Theorien, die das 20.Jahrhundert geprägt haben. Das revolutionär neue gegenüber der klassischen Physik war die Tatsache, dass der Beobachter mit in die Theorie einbezogen wurde. Das führte jedoch zu teilweise absurden Interpretationen, die einem Studenten nicht zu vermitteln waren, weshalb man mitunter ganz darauf verzichtete. Lediglich an den Formeln sollte er sich orientieren. Das aber kann auf die Dauer nicht gut gehen. So hatte ich mich beruflich praktischeren Aufgaben zugewandt, ohne die theoretische Physik völlig aus dem Hinterkopf zu verlieren.
Nach Beendigung meines Berufslebens wollte ich meine Verständnislücken auf diesem Gebiet endlich schließen.
Auf der Suche nach einer verständlichen Einführung in die Quantenmechanik fiel mir ein kleines Reklam-Heftchen von Werner Heisenberg mit dem Titel „Quantentheorie und Philosophie in die Hände“. Das Heftchen schien für mein Anliegen gerade recht. Besonders die Kapitel über die Kopenhagener Deutung der Quantenmechanik, sein Gespräch mit Einstein als auch sein Verhältnis zur Kant'schen Philosophie fanden meine ungeteilte Aufmerksamkeit. „Der Übergang vom Möglichen zum Faktischen fände zum Zeitpunkt des Beobachtungsaktes statt”, konstatiert er in seiner Kopenhagener Interpretation. Und Einstein hielt dagegen: „Aber vom prinzipiellen Standpunkt ist es ganz falsch, eine Theorie nur auf beobachtbare Größen aufbauen zu wollen. Denn es ist ja genau umgekehrt. Erst die Theorie entscheidet darüber, was man beobachten kann.“
In der Diskussion Werner Heisenbergs und Carl Friedrich von Weizsäckers mit der jungen Philosophin Grete Hermann ging es um das Kausalgesetz, dass in der Quantenmechanik nicht mehr gültig sein sollte...
Heisenbergs Einfluß auf die Philosophie war beträchtlich und so brachen alle Dämme und der Weg für wilde Spekulationen war frei,
Zur Person des Autors: Paul Marmet, Ph. D. (1932-2005) war einer der wichtigsten Kritiker der Relativitätstheorie in der Neuzeit. Von 1990 bis 1999 war er Assistenzprofessor im Fachbereich Physik der Universität von Ottawa. Er war Leiter einer Forschungsgruppe am Herzberg-Institut der Astrophysik des nationalen Forschungsrats von Kanada, in Ottawa, von 1983 bis 1990. Von 1967 bis 1982 war er Direktor des Labors für Atom und der Molekülphysik an der Laval Universität in Québec-Stadt. Als früherer Präsident des kanadischen Verbandes der Physiker (1981-1982) diente er auch von 1979 bis 1984 als Mitglied des Vollzugsausschusses der Atomenergie-Kontrollorgane von Kanada. Paul Marmet wurde zum Mitglied der königlichen Gesellschaft von Kanada im Jahre 1973 gewählt und wurde im Jahre 1981 zum Offizier des kanadischen Ordens gemacht. Der kanadische Orden ist die höchste Auszeichnung, die von der kanadischen Regierung verliehen wird. Zwischen 1978 und 1998 veröffentlichte Paul Marmet einige Papiere, die sich auf die Grundprinzipien der Physik bezogen.
Mehrere dieser Papiere werden hier widergegeben. In den Jahren 1997-99 zeigten Physiker der Einrichtung heftigen Widerspruch gegen die Tatsache, dass Marmets Forschung bedeutete, dass damit die Grundprinzipien der Physik in Frage gestellt wurden.
Obgleich seine experimentelle Arbeit, die die Energie von zahlreichen Quantenzuständen bestimmen konnte, in hohem Grade geschätzt und sogar geehrt wurde, wurde er durch die Physikadministration aufgeforderte, dass er aufhören solle, die Grundprinzipien der Physik in Frage zu stellen. Marmet wurde zuerst durch den NSERC (Naturwissenschafts- und Technik-Forschungsrat von Kanada) informiert, diese Grundlagenforschung zu beenden, obwohl sie theoretisch ist und keine Forschungsfonds erforderte - alle Forschungsstipendien wurden für die experimentelle Arbeit verwendet, die für die Apparatur der der Erzeugung eines monoenergetischen Elektronenstrahls benötigt wurde. Obwohl die Grundlagenforschung noch in das folgende Jahr ging, wurde die Gelder ausgesetzt und die experimentelle Arbeit beendet. Im Mai 1999 kam der Leiter des Fachbereichs Physik zu Marmet ins Büro und sagte: „Wir wollen Ihr Büro nicht, Ihr Problem ist, dass Sie die Grundprinzipien der Physik in Frage stellen." Drei Monate später erhielt Marmet einen Brief, dass er bis zum Ende des Monats sein Büro zu räumen hätte. Ohne Forschungsstipendium und vertrieben aus seinem Büro, setzte Marmet seine Forschungen allein zu Hause fort. Das zeigt, dass Physik nicht nur eine Wissenschaft ist, sie ist auch eine Lehrmeinung. Deshalb gibt es Häretiker. Das ist nicht anders als zu Galileis Zeiten!