Eines Muggles Bibliothek
letzte Änderung 18.12.2023
© Dr. Ing. Dipl Phys. M. Hüfner 2014

Aus dem Nachwort:

Die theoretische Physik will uns glauben machen, dass es für sie keine Grenzen der wissen-schaftlichen Erkenntnis gäbe. Sie schöpft ihr Wissen aus mathematischen Modellen, die sie über die Welt aus Ideen generiert, ohne sich und uns darüber Rechenschaft zu geben, ob diese Modelle wahr sein können und ob man daraus mehr Erkenntnisse ziehen kann als man in sie hineinsteckt. Die philosophische Frage daraus lautet: Sind synthetische Urteile prinzipiell wahr?

Mit anderen Worten: Ist es möglich, auf der Basis des reinen Denkens ohne Beob-achtung zu Erkenntnissen über die Welt zu gelangen?

 

Das Erkenntnis-Modell nach Kant

Bereits vor 250 Jahren begann Immanuel Kant über die Grenzen der Erkenntnis nachzudenken und er tat es so gründlich, dass es bis heute wohl niemand besser machen könnte. Diese Gedanken legte er in seinem Hauptwerk „Kritik der reinen Vernunft“ nieder.

Kant sah, dass der Verstand nicht als leerer Behälter arbeiten könnte, der einfach Daten von der Außenseite empfängt. Es muss etwas vorhanden sein, die ankommenden Daten zu ordnen. Bilder von externen Gegenstände müssen in der gleichen Reihenfolge gehalten werden, in der sie empfangen wurden. Diese Ordnung entsteht durch die Intuition von Raum und Zeit. Aus diesen Überlegungen entwickelte er ein Modell der Erkenntnis, das man in groben Zügen mit der nebenstehenden Graphik veran-schaulichen kann.

 

 

 

 

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Das physikalische Weltbild zwischen Realität und Surrealismus
Über „das Ding an sich“ können wir nur so viel wissen, als es unsere Sinnesleistungen über den Abbildungsprozess gestatten. Natürlich haben wir seit Kants Zeiten mittels technischer Hilfsmittel diese Sinnesleistungen extrem gestärkt. Trotzdem haben sie noch immer Grenzen. Wir können nicht in das Innere eines Atoms hineinsehen und wir können in das Weltall nur soweit sehen, wie wir mit unseren Teleskopen noch Licht empfangen. Über die Rückseite des Mondes wüssten wir nichts, wenn wir keine Kameras dorthin geschickt hätten. Das gleiche gilt für alle anderen Planeten. Nach Kant besitzt der Verstand eine Reihe von Kategorien mit Begriffen a priori, vermittels derer er über Regeln aus den Erfahrungen, die sich aus „Mannigfaltigkeiten“ der sinnlichen Abbildungen schöpfen lassen, Urteile bildet. Neben Raum und Zeit hat er eine Tafel von weiteren Kategorien aufgestellt, deren wichtigste die Kausalität zur Verknüpfung von Begriffen ist. Das „a priori“ kann man nur so verstehen, dass wir sie brauchen, bevor wir mit ihnen nachdenken, denn natürlich muss jeder in seinem Leben Begriffe erst erlernen, nur die logische Verknüpfung von verschiedenen Sinneseindrücken ist angeboren. Eine solche logische Verknüpfung eines Begriffs mit einem anderen ist eine Relation. Aber auch die Verknüpfung von Sinneseindrücken untereinander und von Sinneseindrücken mit Begriffen leistet unser Gehirn. ... Merkwürdigerweise wird Immanuel Kant immer durch die verzerrende Brille des Arthur Schopenhauer gesehen. Schopenhauer stößt die Vernunft vom obersten Treppchen der Erkenntnis und liefert die Menschen einer irrationalen Lebenskraft aus, die er Wille nennt.

Grenzen der wissenschaftlichen Erkenntnis

im Lichte von Kants Erkenntnistheorie

Eines Muggles Bibliothek
© Dr. Ing. Dipl Phys. M. Hüfner 2014
Aus dem Nachwort: Die theoretische Physik will uns glauben machen, dass es für sie keine Grenzen der wissen- schaftlichen Erkenntnis gäbe. Sie schöpft ihr Wissen aus mathematischen Modellen, die sie über die Welt aus Ideen generiert, ohne sich und uns darüber Rechenschaft zu geben, ob diese Modelle wahr sein können und ob man daraus mehr Erkenntnisse ziehen kann als man in sie hineinsteckt. Die philosophische Frage daraus lautet: Sind synthetische Urteile prinzipiell wahr? Mit anderen Worten: Ist es möglich, auf der Basis des reinen Denkens ohne Beob- achtung zu Erkenntnissen über die Welt zu gelangen?

Das Erkenntnis-Modell nach Kant

Bereits vor 250 Jahren begann Immanuel Kant über die Grenzen der Erkenntnis nachzudenken und er tat es so gründlich, dass es bis heute wohl niemand besser machen könnte. Diese Gedanken legte er in seinem Hauptwerk „ Kritik der reinen Vernunft “ nieder. Kant sah, dass der Verstand nicht als leerer Behälter arbeiten könnte, der einfach Daten von der Außenseite empfängt. Es muss etwas vorhanden sein, die ankommenden Daten zu ordnen. Bilder von externen Gegenstände müssen in der gleichen Reihenfolge gehalten werden, in der sie empfangen wurden. Diese Ordnung entsteht durch die Intuition von Raum und Zeit. Aus diesen Überlegungen entwickelte er ein Modell der Erkenntnis, das man in groben Zügen mit der nebenstehenden Graphik veran-schaulichen kann.
Physik zwischen Realität und Surrealismus
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letzte Änderung 15.08.2023

Grenzen der wissenschaftlichen

Erkenntnis

im Lichte von Kants Erkenntnistheorie

Über „das Ding an sich“ können wir nur so viel wissen, als es unsere Sinnesleistungen über den Abbildungsprozess gestatten. Natürlich haben wir seit Kants Zeiten mittels technischer Hilfsmittel diese Sinnesleistungen extrem gestärkt. Trotzdem haben sie noch immer Grenzen. Wir können nicht in das Innere eines Atoms hineinsehen und wir können in das Weltall nur soweit sehen, wie wir mit unseren Teleskopen noch Licht empfangen. Über die Rückseite des Mondes wüssten wir nichts, wenn wir keine Kameras dorthin geschickt hätten. Das gleiche gilt für alle anderen Planeten. Nach Kant besitzt der Verstand eine Reihe von Kategorien mit Begriffen a priori, vermittels derer er über Regeln aus den Erfahrungen, die sich aus „Mannigfaltigkeiten“ der sinnlichen Abbildungen schöpfen lassen, Urteile bildet. Neben Raum und Zeit hat er eine Tafel von weiteren Kategorien aufgestellt, deren wichtigste die Kausalität zur Verknüpfung von Begriffen ist. Das „a priori“ kann man nur so verstehen, dass wir sie brauchen, bevor wir mit ihnen nachdenken, denn natürlich muss jeder in seinem Leben Begriffe erst erlernen, nur die logische Verknüpfung von verschiedenen Sinneseindrücken ist angeboren. Eine solche logische Verknüpfung eines Begriffs mit einem anderen ist eine Relation. Aber auch die Verknüpfung von Sinneseindrücken untereinander und von Sinneseindrücken mit Begriffen leistet unser Gehirn. ... Merkwürdigerweise wird Immanuel Kant immer durch die verzerrende Brille des Arthur Schopenhauer gesehen. Schopenhauer stößt die Vernunft vom obersten Treppchen der Erkenntnis und liefert die Menschen einer irrationalen Lebenskraft aus, die er Wille nennt.